Claudine liebt Kunst
Kunstblog München | Ausstellungen, Künstlerportraits, Kunstlocations
  • Kunstblog
  • clk-promotion
  • Claudine privat
Spaniens goldene Zeit | Kunsthalle München 2017
Spaniens goldene Zeit | Kunsthalle München 2017

cropped-ClaudineliebtKunst_Favicon.jpg

SPANIENS GOLDENE ZEIT


Die Ära Velázquez in Malerei und Skulptur

Kunsthalle München
25. November 2016 – 26. März 2017

WERBUNG / unbeauftragt *klick

Ich möchte es mal so ausdrücken: Eigentlich stehe ich nicht auf diese altertümliche, sakrale Kunst aus dem 16. bis 17. Jahrhundert.

Auf Madonnen- und Heiligendarstellungen al la Jean Paul Gaultier *klick und Pierre & Gilles *klick allerdings schon! Diese neuzeitlichen Künstler ließen sich aber vielleicht wie ich, von der Kunst faszinieren & inspirieren, die es derzeit in der Kunsthalle zu sehen gibt.

Selbst bei diesem etwas „verstaubten“ Thema – zumindest in den Augen der jüngeren Kunstbegeisterten, die wohl eher die Kunst des MUCA Museums *klick bevorzugen – schafften es die Kuratoren der Kunsthalle München – in gewohnt gekonnter Weise – die Ausstellung so zu konzipieren, daß jeder Besucher, egal welchen Alters und Geschmacks, von einer gewissen Begeisterung erfasst werden kann – vorausgesetzt er lässt dies zu, indem er überhaupt Willens ist, einen Blick hinein zu werfen.
Der Altersdurchschnitt lag, wie schon erwartet, an dem Nachmittag meines Besuchs, bei ca. 60 Jahren. Was eigentlich extrem schade ist. Ich fragte mich, ob es nicht doch eine Möglichkeit gäbe, auch das junge Publikum anzuziehen, denn 20-Jährige suchte man vergebens. 

Mich persönlich bekamen sie allerdings auch nur deshalb in ihre „heiligen“ Hallen – und das wirklich in doppeltem Sinne ;o) – weil ich mir zum Einen bei meinem Engagement für die Hundertwasser-Ausstellung *klick im Buchheim Museum schwor, jeglicher Kunst zukünftig ohne Vorbehalt und Vorurteilen zu begegnen. Zum Anderen dank einer guten Social-Media-Dame, die ihren Job bei Facebook wirklich hervorragend macht und einen Post online stellte, in dem sie eine Abbildung der „Mater Dolorosa“ von Pedro Roldán (1670 – siehe Aufmacherbild meines Berichts) mit der weinenden Madonna „Glass Tears“ von Man Ray (1932) verglich und damit andeutete, wie sehr die Kunst aus längst vergangenen Zeiten, Künstler bis in die heutige Zeit zu beeinflussen vermag. Aus diesen zwei Gründen, wollte ich selbst sehen ob es mich „packt“. Und siehe da: das tat es! 

Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_33
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_34
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_6
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_38

Was mich an dieser Ausstellung extrem faszinierte, waren vor allem die Skulpturen.

Es gibt fantastische Gemälde von Malern mit Weltruhm, wie Velázquez und El Greco zu sehen; für den, der es mag, mit Sicherheit ein absolutes Highlight. Ich möchte mich in meinem Blog allerdings speziell auf das konzentrieren, was mir besonders ins Auge fiel oder mein Interesse weckt Euch hier zu präsentieren und das waren eindeutig die lebensgroßen, eindrucksvollen Figuren, die das Leiden Jesus und weiterer Märtyrer so realistisch darstellten, dass einen das pure Grausen überkam.

Was übrigens ganz im Sinne der damaligen Zeit und katholischen Kirche war, welche mit diesen lebensechten, sakralen Skulpturen und dieser naturalistischen Wiedergabe, den Betrachter so emotional wie nur möglich ansprechen wollte, um so deren Glauben zu stärken. Durch das Trienter Konzil (1545 bis 1563) wurden neue Richtlinien für die künstlerischen Werke und Glaubensinhalte festgelegt, welche dieses traurige Bild von büßenden, gemarterten Märtyrern erschuf und so den absoluten Gehorsam und die Unterwerfung des menschlichen Individuums an Staat und Kirche einforderte.

Wie traurig – kommt es mir da in den Sinn – Jesus Christus nicht darzustellen, wie er uns das Leben und die Liebe zu allen Lebewesen lehrt, sondern nur zu zeigen, wie grauenvoll er für uns starb. Das ist wohl kaum die Botschaft, die er uns bis heute hinterlassen wollte. Ich frage mich oft, ob er gewollt hätte, dass das Bild seines gefolterten, blutüberströmten, ans Kreuz geschlagenen Körpers seine Religion und Botschaft für die Zukunft verkörpert, anstatt sein lebendiges Bild, indem er Wein und Essen an die Menschen verteilt und allen seine Botschaft der Nächstenliebe verkündet. 
Ein Hoch auf die heutige Zeit, in der wir wieder selbst denken und zurückkehren dürfen zu einem Jesusbild, das uns den lebendigen Menschen Jesus näher bringt, nicht nur den toten, für unsere Sünden freiwillig büßenden Gottessohn.      

Mein Tipp: Einfach mal vor einzelnen Bildern etwas länger verweilen und die kleinen wunderbaren Details auf sich wirken lassen! Ein paar davon habe ich Euch unten in meine Galerie eingestellt.

Mein Fazit: Eine sehenswerte Ausstellung, die auch ich selbst beinahe nicht angesehen hätte. Die gekonnte Themen- und Farbzusammenstellung in den einzelnen Räumen lässt die Kunst des alten Spaniens zu einem wirklichen Hingucker werden. 

Mein Gruß an die Kunsthalle München: Macht weiter so! Ich freue mich enorm auf Peter Lindbergh – auch die Jüngeren werden wieder in Strömen in die Kunsthalle laufen. Die Kuratoren könnten die Fotografien ohne jedes Konzept an weiße Wände hängen; sie wird zweifelsohne ganz von selbst und ohne großes Zutun, ein spektakulärer Erfolg werden! 

Die jetzige Ausstellung hingegen so faszinierend und spektakulär – mit den eigenen zur Verfügung stehenden Mitteln dieser in vielen Augen etwas „spröden“ Kunst – zu präsentieren, ist dagegen eine echte Herausforderung an die Museums-Macher! Wieder einmal wurde von der Kunsthalle bewiesen, dass sie zurecht und unangefochten meine Nummer 1 der Münchner Museen darstellt.

Spaniens goldene Zeit | Kunsthalle München 2017
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_2
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_1
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_31
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_29
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_38
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_28
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_6
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_34
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_23
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_24
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_8
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_10
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_7
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_11
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_33
Spaniens goldene Zeit_Kunsthalle Muc_9
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_3
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_4
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_35
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_36
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_22
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_20
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_14
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_15
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_17
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_21
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_19
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_37
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_5
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_27
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_25
Spaniens-goldene-Zeit_Kunsthalle-Muc_12
Kunstlocation Museum Ägyptischer Kunst in München Kunstlocation Labor der Phantasie | Buchheim Museum
Installation Broken von Dennis Josef Meseg
Blogteam, Claudine liebt Ausstellungen

INSTALLATION BROKEN
Mahnmal gegen Gewalt an Frauen

Max-Abadian_Manfred-Thierry-Mugler_2018_web
Blogteam, Claudine liebt Ausstellungen

Kunsthalle München: Thierry Mugler – Couturissime

Innenleben – Haus der Kunst – Adriana Varejão
Blogteam, Claudine liebt Ausstellungen

Von Fleischeslust und anderen Innenleben im Haus der Kunst

  • Datenschutz
  • Impressum
Copyright 2020, Claudine liebt Kunst
Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.OKErfahre mehr