WON ABC & Friends
Kunst aus Münchens Untergrund
& Einweihung des neuen Riesen-Graffiti
Buchheim Museum, Bernried
16. Juli – 2. April 2017
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Ausstellungs-Premiere für Münchner Street Art
Der Street Art Künstler und bekannteste Münchner Graffity-Sprayer der 80er/90er Jahre WON ABC *klick wird nun bis Mitte November im Buchheim Museum *klick in Bernried zu sehen sein. Und dies ist eine richtige Premiere: Nach langen Jahren der Ablehnung seinerseits und auch der verstaubten, selbstgefälligen Münchner Kuratoren, welche Graffitis schlichtweg nicht als ausstellenswerte Kunst anerkennen wollten, schlägt das innovative Buchheim Museum neue Wege ein!
Für WON eine lange erkämpfte und verdiente „Adelung“ in den Museums-Olymp aufgenommen zu werden, laut Kunst-Kritikern der Todesstoß der Streetart.
Kritiker empfinde ich allerdings oft als Menschen, die sich selbst kaum mögen und deshalb an vielen Kunstwerken & Künstlern kein gutes Haar lassen, wenn nach ihrer Meinung gefragt. Negativen Äusserungen wird in unserer Gesellschaft in der Regel leider mehr Gehör geschenkt und somit profilieren sie sich mit Kritik selbst besser als mit Lob! Will damit sagen, vergesst die Meinung von Menschen, die sich zu gerne selbst reden hören und denkt daran: Todgesagte leben länger!
Die feierliche Einweihung mit Laudatio & Freibier
Die Laudatio für WON hielten anlässlich der Einweihung des neuen Riesen-Graffitis am Buchheim Museum niemand geringerer als unser geliebter Münchner Ex-Oberbürgermeister Christian Ude, welcher – in dem für ihn bekannten Wortwitz – ohne Zurückhaltung seine Begeisterung für Street Art kundtat und Dr. Kurt Faltlhauser, Vorstand der Buchheim Stiftung und ehemaliger bayerischer Finanzminister. Beide in den 80er Jahren die Seite des Staates vertretend, welcher die Sprayer-Talente suchen, verhaften und nicht mit zu geringen Strafen davonkommen lies, um deren Treiben das Handwerk zu legen.
Eine ziemlich gute Idee des Museums-Direktors Daniel J. Schreiber den Graffiti-Künstler WON mit dem neuen Wandgemälde zu beauftragen. Lothar-Günther Buchheim wollte für sein Haus keinen verstaubten Museumscharakter, sondern ein lebendiges, kreatives Museum erschaffen. WON unterstützt dies geradezu perfekt mit seinem neuen Kunstwerk, das den Besucher von Weitem schon mit seiner phantasievollen Intensität und Farbigkeit empfängt.
Was für ein Statement im Vergleich zu einer schnöden weißen Wand aus Beton, welche das Architekturbüro Behnisch & Partner dafür zeitlebens, in stilvoller Würde sterbend, vorgesehen hatte!
Buchheim selbst, der ein Leben lang die weiße Wand nicht mochte und an dem neuen Kunstwerk seine helle Freude gehabt hätte, gab dem Museum hierfür quasi Postum seinen Segen. Er entsendete einige Sonnenstrahlen des Abendlichts direkt auf sein Konterfei und gab allen Anwesenden somit sein himmlisches Zeichen des Einverständnisses just als der Künstler vor die Fotografen trat.
Allumfassendes Motto: From War to Peace
Vor zwei Jahren schon bezog WON’s Helikopter „From war to peace“ in der Parkanlage seinen dauerhaften Ehren-Platz. Thronend über dem Museum und erstes Fotomotiv für die herannahenden Besucher, gibt es so den Kunstsinnigen den Friedensappell Buchheims gleich zu Beginn mit auf ihren Weg. Der vorne bissig dreinsehende Kampfhubschrauber, wird je weiter nach hinten man geht, immer mehr zum Flower-Power-Love Symbol.
Ebenso das neue Wandgemälde: Inspiriert von den PIPA POP Postern des Lothar-Günther Buchheim im Seventies-Hippie-Style sitzt der Hausherr als Pirat mit seiner Augenklappe in einem Yellow Submarine, schwebend zwischen zwei Meeresschichten, umringt von einem bissigen Haifisch und einer todbringenden Qualle, die das kriegerische Element darstellen. Gleichzeitig zeigt es auch Buchheims Charakter sich „durchzubeissen“ und nicht als allzu freundlicher Zeitgenosse gegolten zu haben.
Eine nette Anekdote brachte hierfür Christian Ude, der uns erzählte, ein Museumsangestellter meinte zu ihm, im wahren Leben hätte er den Autor und Künstler Buchheim niemals lächeln sehen. Was Ude, als Buchheim Kenner zu dessen Lebzeiten, schmunzelnd bestätigte.
Fazit: WON verbindet damit gekonnt und phantasievoll Buchheims Kriegs-Drama „Das Boot“ und seine psychedelische, dem Frieden verbundene und mahnende Seite, die nach dem zweiten Weltkrieg zu seinem größten Anliegen wurde und schafft somit – als ehemals in der Museumswelt nicht anerkannter Graffiti-Künstler – ein wunderbares, sehenswertes Gesamtkunstwerk, das ihm selbst und dem Buchheim Museum alle Ehre macht.