Buchheim Museum @ Work
Hinter den Kulissen des Museumsbetriebs:
Entstehung der neuen Ausstellung
Friedensreich Hundertwasser SCHÖN & GUT
Buchheim Museum, Bernried, Starnberger See
22. Oktober 2016 – 5. März 2017
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Am Samstag, den 22. Oktober ab 18 Uhr ist offizieller Start der neuen Hundertwasser-Ausstellung im Buchheim Museum und ich durfte – zusammen mit dem Direktor und zugleich Kurator von „SCHÖN & GUT“ Daniel J. Schreiber – bereits einen Blick hinter die Kulissen des Aufbaus werfen!
Eins kann ich Euch jetzt schon verraten, es wird eine mega-tolle Ausstellung! Für jeden Hundertwasserfan eine brilliante Gelegenheit sich von so vielen seiner farbgewaltigen Werke in den Bann ziehen zu lassen und für alle anderen die geniale Möglichkeit ein Hundertwasserfan zu werden! „SCHÖN & GUT“ wird eine Gesamtschau seines Lebenswerkes – 125 Arbeiten umfassend – und somit ein echtes Highlight.
Als ich das erste Mal, Ende letzter Woche, die Ausstellungsräume betrat, fiel mir sofort diese besondere, ganz eigene Ästhetik der großen Holz- und Klimakisten auf, in denen die Kunstwerke sorgsam verpackt angeliefert werden. Teils naturbelassen, teils schwarz gestrichen, mit schwarzen oder weißen, kreideähnlichen Druckbuchstaben beschriftet, zeigen diese oftmals ihre Herkunftsorte und schon vor deren Öffnung, welches der kostbaren Kunst-Schätze sich im Inneren der schützenden Kokons verbirgt.
Das Buchheim Museum hat ein engagiertes Team an Mitarbeitern hinter sich, das für jede neue Ausstellung wieder damit betraut wird, alle einzuhaltenden Auflagen der Leihverträge zu erfüllen und somit die Sicherheit der Kunstwerke zu garantieren. So erzählen mir zwei Restauratorinnen, die jeweils für Grafiken und Gemälde zuständig sind, dass es diesmal eine ganz spezielle Forderung zu meistern gilt, nach welcher alle Bilder mit 10-12cm Abstand von der Wand gehängt werden müssen. Weitere Ausstellungsbedingungen betreffen bestimmte Vorgaben an die Luftfeuchtigkeit, Klima- und Luxwerte. Vor allem Grafiken sind sehr lichtempfindlich und werden deshalb äusserst sensibel behandelt. Bei 66 dieser Exponate auf Papier stellt alleine dies eine große Aufgabe an die Restauratoren dar.
Einiges an dieser Ausstellung ist sehr speziell und wird wohl so manchen Besucher überraschen. So wird beispielsweise Hundertwasser’s Humus-Toilette zum zentralen Ausstellungsstück, wie mir Daniel J. Schreiber erzählt. Nach der goldene Toilette im Guggenheim in New York nun die Humus-Toilette im Buchheim Museum in Bernried. Und wenn der Kurator noch dazu erklärt, wie der Künstler das Prinzip „aus Scheiße Gold machen“ damit umsetzt, wird einem klar, dass die wertvollere Toilette für die Menschheit in Wahrheit die Bernrieder ist. Wer den wirklich tollen Film „Der Marsianer“ *klick mit Matt Damon gesehen hat, weiß wovon ich spreche! Dieser sichert sich mit Hilfe von Kartoffelanbau auf dem Mars – mittels seiner eigenen Sch… als Düngemittel – sein Überleben auf einem kargen Planeten, bis er 5 Jahre später gerettet wird.
Eine weitere Besonderheit ist der Ausstellungsraum an sich; dieser wurde spiralförmig nach Hundertwasser’s kosmologischen Vorstellungen konstruiert und lässt dem Besucher nur eine einzige Art des Begehens der Räumlichkeiten, nämlich von aussen nach innen – in den zentralen Kern – wie bei einem Schneckenhaus. Zudem unterstreicht Daniel J. Schreiber dies noch mit einer durchdachten Farbgebung und einem, für mein Gefühl, sehr schönem, stimmigen Gesamt-Konzept: In der Spirale aussen befinden sich die Texttafeln, Info-Filme und alle Grafiken auf schwarzen Wänden, innen schlägt das dunkelrote Herz der Ausstellung und lässt die dort platzierten Gemälde in all Ihrer Pracht erstrahlen! Letztendlich führt uns der Weg zum Mittelpunkt & Herzstück der Ausstellung, der HUMUS-TOILETTE.
Einen ausführlichen Ausstellungsbericht* gibt es ein paar Tage nach Ausstellungseröffnung mit Vernissage am 22. Oktober. Fühlt Euch herzlich eingeladen an diesem Abend dabei zu sein oder bis zum 5. März 2017 ins Buchheim Museum zu kommen!
Ein großes Dankeschön geht an den Direktor des Buchheim Museums, Daniel J. Schreiber, der sich trotz großem Zeitdrucks die Zeit für mich nahm und ich so diese Reportage auf meinem Blog für Euch machen konnte.
*Mehr zu Hundertwasser’s Prinzip „aus Scheiße Gold machen“; Erklärungen zur Humus-Toilette, zum Ausstellungs-Motto „SCHÖN & GUT“, Hundertwasser’s kosmologischen Vorstellungen und vielem mehr, gibt es ein paar Tage nach Ausstellungsbeginn in meinem ausführlichen Ausstellungsbericht! Natürlich gibt es auch noch viele schöne Fotos!