Zeitgenössische Kunst aus dem
Centre Pompidou
Haus der Kunst, München
25.03. bis 04.09.16
WERBUNG / unbeauftragt *klick
Eine der besten Ausstellungen dieses Jahres in München!
… weshalb ich es nicht versäumen möchte, Euch diese postum zu präsentieren. Wer dieses Kunst-Highlight verpasste, hat jetzt die Gelegenheit, sich beim Anblick der Bilder auf meinem Blog, darüber zu ärgern … Ich muss gestehen selbst auch erst am letzten Tag dort gewesen zu sein – Hauptsache gerade noch rechtzeitig!
Die Sammlung des Centre Pompidou, von ca. 160 Werken von über 100 Künstlern, war in diesem Umfang erstmals ausserhalb Frankreich‘s zu sehen. Sie zeigt die historischen Umwälzungen, welche die Kunstwelt in den vergangenen dreißig Jahre erlebte, veränderte und prägte – beginnend mit dem Jahr 1989.
Von politischen Umbrüchen, Terroranschlägen (wie dem 11. September 2001), Kriegen und Finanzkrisen wurde die Welt und damit unser Sicherheitsempfinden, während dieser Zeit bis heute, stark gebeutelt und verändert. Ganz klar, dass sich diese, in uns gewachsene emotionale Unsicherheit und Bedrohung des friedvollen Miteinanders und der Menschlichkeit, auch in der Kunst Gesicht und somit auch Gehör verschaffte! Eine wichtige, wertvolle Aufgabe, wie ich finde.
Künstler wie Ai Weiwei *klick haben uns in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll bewiesen, dass Kunst sich hervorragend eignet, um bestehende (politische) Missstände anzuprangern und damit sehr viel zu bewirken. Manches braucht einen langen Atem; Kraft zur Veränderung wohnt den künstlerischen Ausdrucksmitteln aber immer inne. Schade eigentlich, dass der chinesische Aufständler nicht unter den Künstlern der Ausstellung weilte; hätte er doch so hervorragend zum Anliegen und Motto von Christine Macel, der Chef-Kuratorin des Centre Pompidou in Paris, gepasst.
Dafür gab es aber herausragende Fotokunst eines Landsmannes zu sehen, der ebenfalls aus politischen Gründen in die USA auswanderte: Zhang Huan. Ich stand sehr lange vor diesen großen Fotoabzügen seines – mit chinesischen Schriftzeichen – bemalten Gesichtes, welche seine Familiengeschichte widerspiegelt. Mir fiel auf, dass sich die Schärfe der Fotografien vom ersten zum letzten Bild veränderte. Vor allem als ich seine Augen betrachtete, stellte ich fest, dass diese von Bild zu Bild unschärfer wurden und auf seinem Gesicht die vielen Zeichen zu einer Fläche zusammenwuchsen. Der Künstler möchte damit den Einfluss von Sprache und Kultur zum Ausdruck bringen, welcher so stark sein kann, dass die Identität, die Persönlichkeit des Menschen, dahinter buchstäblich verschwindet.
Hier könnt Ihr eine Reportage zur Ausstellung ansehen *klick und darunter zeige ich Euch noch einige weitere Kunstwerke, welche inzwischen wohl wieder ihr Zuhause im Centre Pompidou gefunden haben:


