ART BASEL 2018
14. bis 17. Juni 2018, Basel
Werbung / unbeauftragt
Viel Kies auf der ART BASEL 2018
Die vielleicht renommierteste Kunstmesse weltweit, die ART BASEL *klick brachte vergangenes Wochenende zum 49. Mal rund 290 Galerien aus 35 Ländern in Basel zusammen. Für die rund 95.000 Besucher – das sind in etwa so viele wie im Jahr zuvor – gab es dort allerhand zu sehen. Ausserdem brillierte die Stadt mit parallelen Ausstellungen, welche in diesem Jahr besonders vielfältig ausfielen.
Bemerkenswerte Umsätze seien erzielt worden, teilte der Messeveranstalter am Sonntagabend nach Messeende der wissbegierigen Presse mit. Millionenverkäufe festigen die Position der ART BASEL auf dem weltweiten Kunstmarkt. So wurden dort Kunstwerke von weltbekannten Künstlern, wie Louise Bourgeois für 4,75 Millionen Dollar, David Hockney für 2,5 Millionen Dollar oder ein Robert Rauschenberg für 1,45 Millionen britische Pfund verkauft. Käufer waren private Sammler ebenso wie Museen, die sich hier bei den angesagtesten Galerien weltweit die besten Stücke sicherten. Die Messeleitung gehe außerdem (laut Pressemeldungen) davon aus, nicht alle Umsätze zu kennen, da die Galerien nicht alle ihrer Verkäufe mitteilten und somit der Gesamt-Umsatz wohl noch höher einzuschätzen sei. Auch positiv anzumerken wäre, dass die Verkäufe sich nicht nur auf die Marktführer der Galerien (wie z.B. die New Yorker Galerien David Zwirner *klick, Pace Gallery *klick oder die Schweizer Galerie Hauser & Wirth *klick) konzentrierten, sondern quer durch alle Marktsegmente verteilten.
Die ART BASEL bietet uns keinen Anhaltspunkt für das seit einiger Zeit angekündigte und heiß diskutierte „Galeriensterben“.
Der Kiesel rollt also sprichwörtlich auf der ART BASEL …
ebenso wie der, den die Künstlerin Lara Almarcegui für ihre Installation „The Gravel Pits of Basel“ aus zehn Kiesgruben der Umgebung in unzähligen Lastwagenladungen auf den Vorplatz der diesjährigen ART BASEL karren und zu einem Riesenhaufen türmen lies. Ihr Ansatz, ein wirklich ernsthafter in Bezug auf die Renaturalisierung von ausgebeuteter Erde, beschwört in mir allerdings eher eine Assoziation zur Frage des Ausverkaufs bzw. des Werts von Kunst herauf: Ist ein Bild soviel wert wie seine künstlich heraufbeschworene, marketingstrategisch aufgebaute Nachfrage?
Ein vollkommen wertefreier Fakt ist doch: Kunst gibt es heutzutage wie Sand am Meer oder eben wie die berghoch aufgehäuften Kieselsteine der Installation vor den Pforten der ART BASEL 2018.
Welcher Stein ist hier kostbarer als der andere?
Wer von uns bestimmt seinen Wert?*
*MEIN BUCH-TIPP FÜR EUCH:
Noch diese Woche veröffentliche ich hier im Blog eine Rezension zu einem exzellenten Buch, das sich genau diesen Themas & Sinnfrage in äußerst intelligent geschriebener Weise annimmt und unsere Experten-Hörigkeit inklusive der Frage des Wertes von Kunst annimmt: