♥ ARAKI . TOKYO ♥
PINAKOTHEK DER MODERNE, MÜNCHEN
26. Oktober 2017 bis 04. März 2018
WERBUNG / unbeauftragt *klick
Rechtzeitig vor Beendigung am 4. März, möchte ich Euch heute diese kleine, exzellente Ausstellung *klick der Pinakothek der Moderne in München vorstellen und ans Herz legen. Sie füllt zwar nur einen großen Raum des Museums, bedauerlicherweise, denn ich konnte mich garnicht satt sehen. Die Qualität seiner Arbeiten hätte noch gut und gerne zwei weitere Räume gefüllt. Zumal ich bei meiner Recherche zu diesem Blogpost im Internet feststellte, dass der 77-jährige Fotokünstler ein nicht enden wollendes Gesamtwerk erschuf, welches nicht nur aus schwarz-weiß, sondern auch grandioser Farbfotografie besteht.*
*Deshalb an dieser Stelle mein Tipp an alle Kuratoren, darüber nachzudenken, ihm in Zukunft eine umfangreichere Ausstellung seines Lebenswerkes zu widmen!
Ein Muss für Liebhaber der japanischen, schwarz-weißen (erotischen) Fotografie eines absoluten Meisters auf diesem Gebiet:
Nobuyoshi Araki
Seine besondere Art, Alltag im öffentlichen und Erotik im privaten Raum der japanischen Gesellschaft einzufangen und abzubilden, zieht mich vom ersten Blick auf seine Fotografien magisch an. Ich werde zum Voyeur, der sich nicht satt sehen kann an fein inszenierten Schauplätzen von (meist) weiblicher Lust.
Ich ziehe an den, in langen Reihen, gehängten Bildern entlang und lasse mich von ihm in eine kunstvoll zelebrierte Welt aus Traum und Wirklichkeit entführen. ARAKI bedient sich hierfür eines besonders gelungenen Stilmittels; er platziert zwei vollkommen unterschiedliche Welten in einer gekonnten Bildkomposition übereinander: die öffentliche, oft freudlos und kalt wirkende japanische Arbeits- und Alltagswelt und die sexuell fantasie- und lustvolle Welt von Frauen in den privaten Räumen ihres Rückzugs. Es entstehen unter anderem tagebuchartige Fotografien, in denen er der Schönheit, Zartheit & Zerbrechlichkeit seiner zu jung verstorbenen Frau in fast schon pornografisch anmutender, doch immer stilvoll bleibender Darstellung huldigt.



2004 erwarb das Museum durch die Unterstützung der PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne *klick die Originalvorlage von Arakis Buch TOKYO, welches zu den frühesten eigenständigen Buchprojekten des Künstlers zählt und nun gezeigt wird.

Weniger erotisch, aber um keinen Deut uninteressanter zeigt sich die Bilderserie THE DAYS WE WERE HAPPY.
Hier arbeitet der Fotograf & Künstler NOBUYOSHI ARAKI ebenfalls mit dem Prinzip der Bildpaare, wenn auch mit nur einem Motiv, welches in zwei Teile gerissen und wieder zusammengefügt wurde (siehe Abbildung oben und unten).
Es bereitet mir viel Freude jedes der Bilder genau zu betrachten, meine eigenen aufkommenden Gedanken & Emotionen frei fließen zu lassen und mir dazu kleine Geschichten auszudenken. Ihr merkt, dass diese Momentaufnahmen die Kraft besitzen, uns komplett in ihre Welt zu entführen – vorausgesetzt wir lassen dies zu und erübrigen ein wenig Zeit für diese wunderbare Ausstellung!


Mein Fazit: Auf keinen Fall verpassen!
Und by the way: Die Pinakothek der Moderne in München *klick ist immer und immer wieder einen Besuch wert. Sie verändert die ausgestellten Exponate ständig, so dass die Besucher nie den Eindruck bekommen, jedes Mal das Selbe zu sehen. Ich selbst bin im Abstand von ein paar Wochen unregelmäßig im Museum, um ein wenig vom Alltag abzuschalten und im hellen Museums-Café, in dem sogar mehrere Bäume die riesige Fensterfront entlang wachsen, die Seele baumeln zu lassen!